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Das Albertinum in Dresden - Von der Waffenkammer zur Herberge der Moderne

Das Albertinum in Dresden stellt sich in eine Reihe mit Frauenkirche, Zwinger und Grünes Gewölbe als besondere Sehenswürdigkeit dieser Stadt. Das Albertinum ist eines der wichtigsten Museen von Dresden und beherbergt unter anderem die Skulpturensammlung und die Galerie Neue Meister. Ursprünglich galt das von 1559 bis 1563 errichtete Gebäude als Lagerstätte für Waffen und militärisches Gerät, also als sogenanntes Zeughaus. Es wurde im damals sehr modernen Renaissance-Stil errichtet und galt aufgrund seiner Bauweise und seiner Größe bald europaweit als eines der bekanntesten Bauwerke dieser Art. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude immer wieder umgebaut, erweitert und an die Ansprüche der jeweiligen Zeit angepasst - unter anderem vom sächsischen Kurfürsten August der Starke. Bis 1877 diente das Gebäude als Waffenkammer, danach jedoch wurde die militärische Ausrüstung in entsprechend neu errichtete Häuser in der Albertstadt Dresden verlagert. Erst sieben Jahre später entschied die damalige Landesregierung von Sachsen, dass Gebäude nunmehr als Museum für Skulpturen und als Lagerstätte für das Hauptarchiv Sachsen dienen sollte. Nach einer umfassenden Renovierung, bei der unter anderem die Fassaden im Stil der italienischen Hoch-Renaissance neugestaltet wurden, zogen die verschiedenen Sammlungen in das Gebäude ein. Die Schönheit des Baus, aber auch die bis dato einzigartige Zusammenstellung der ausgestellten Stücke, veranlassten unter anderem die Stadt Moskau, sich das Albertinum als Vorbild für die Neuerrichtung des staatlichen Puschkin-Museums zu nehmen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude beim Angriff der alliierten Bomber in der Nacht vom 13. zum 14. Februar schwer beschädigt, ja fast zerstört. Die Kunstschätze, wenn nicht beim Brand zerstört, wurden zu großen Teilen in die damalige Sowjetunion verbracht und kehrten erst viele Jahre später in die Landeshauptstadt zurück. In den Jahren bis 2004 galt das Albertinum immer wieder als Zwischenstation für zahlreiche wichtige Sammlungen in Dresden. So beherbergte es unter anderem die Rüstkammer, das Kupferstichkabinett, die Münzsammlungen oder Teile des Inventars aus dem weltbekannten Grünes Gewölbe. Erst seit dem Jahr 2010, nach einer kompletten Restaurierung, bei der auch Schäden aus dem Elbehochwasser 2002 beseitig wurden, sind im Albertinum wieder die komplette Skulpturensammlung, aber nun auch die Galerie der Neuen Meister zu finden. Das Haus sieht sich jetzt als ein "Museum der Moderne" und präsentiert auf einer Ausstellungsfläche von fast 14.000 Quadratmetern unter anderem Werke von Caspar David Friedrich, Ludwig Richter, Otto Dix und Claude Monet.

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Schloß Purschenstein - von der Wehranlage zum Luxushotel

Schloß Purschenstein, auch bekannt als "Neuschwanenstein des Erzgebirges" blickt heute auf eine fast 800-jährige Geschichte zurück. Im Jahr 1289 wurde das Schloß, welches als eine der ältesten Ritterburgen Sachsens gilt, erstmals urkundlich erwähnt. Seine Bedeutung gewann es unter anderem durch seine Lage an der alten Salzstraße, die damals einen regen Handelsverkehr zwischen Prag und dem anhaltinischen Halle sicherstellte. Der Name, so nehmen Historiker inzwischen an, leitet sich vom eigentlichen Erbauer, dem böhmischen Ritter Borso II. von Riesenburg hab, so spricht die damalige Urkunde demnach auch vom Schloß "Borsensteyn". Während des Mittelalters wechselte der Besitz des Schloß Purschenstein immer wieder zwischen dem Markgraftum Meißen und dem Land Böhmen. Erst später tauchen auch das Geschlecht der Wettiner und die heutigen Besitzer, das Haus der Schönberg in den Besitzurkunden auf. Lange Zeit hat sich der Status dann nicht mehr geändert, auch wenn der Besitz der Familie Schönberg inzwischen in eine Stiftung übergegangen ist. Der Bau des Schloß Purschenstein ist deutlich vom Stil der Renaissance geprägt. Das kann man unter anderem an dem charakteristischen Wendelstein und an den unterschiedlichen Malereien im Gebäude. Auch der Turm, einschließlich einer Kapelle und der Uhr, tragen Züge dieser baulichen Epoche. Ein wenig früher entstand ein Merkmal, welches auf die eigentliche Rolle des Schloß Purschenstein als Burg hinweist: der sogenannte Bergfried hat eine imposante Mauer von fast drei Metern Dicke bei einer Höhe von über vierzig Metern. Zudem deuten Reste der alten Ringmauer, des einstigen Walles und des Grabens, an der nordwestlichen Seite des Schlosses gelegen, von der einstigen Größe des Komplexes. Nach dem zweiten Weltkrieg dienste das Schloß Purschenstein unter anderem als Kinderheim und als Stätte für kulturelle Veranstaltungen des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund). Im Jahr der politischen Wende brannte dann das Gebäude bei einem Unglück fast vollständig aus, wurde jedoch in den darauffolgenden zehn Jahren weitestgehend saniert. Bis 2005 waren im Schloß unter anderem ein Motoradmuseum, eine gastronomische Einrichtung und ein Zimmer, welches speziell für Hochzeiten gedacht ist, beherbergt. Erst vor wenigen Jahren wurde das Gebäude dann von einer niederländischen Familie erworben und zu einem prunkvollen Schloßhotel umgebaut in dem heute gut betuchte Besucher aus aller Welt auf hohem Niveau residieren können.

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